23.07.2024
Viele Unternehmen nutzen für ihre Sanierungen Datenräume. Auch bei einem sogenannten StaRUG-Verfahren werden geheime oder sensible Daten, die zur Sanierung eines Unternehmens ausgetauscht werden müssen, in digitalen Datenräumen abgelegt. Das StaRUG-Verfahren ist ein Verfahren nach dem Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG), das in Deutschland zum 1. Januar 2021 in Kraft trat. Es dient der frühzeitigen Sanierung und Restrukturierung von Unternehmen, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, bevor eine Insolvenz unausweichlich wird. Hier sind die wesentlichen Merkmale und Ziele des StaRUG-Verfahrens:
- Frühzeitige Intervention: Das StaRUG-Verfahren ermöglicht es Unternehmen, frühzeitig auf finanzielle Probleme zu reagieren und Maßnahmen zur Restrukturierung zu ergreifen, bevor eine Insolvenz eingetreten ist.
- Präventive Restrukturierung: Das Ziel des Verfahrens ist es, Unternehmen durch präventive Maßnahmen zu stabilisieren und zu restrukturieren, um eine Insolvenz zu vermeiden. Dies kann durch einen Restrukturierungsplan geschehen, der mit den Gläubigern abgestimmt wird.
- Schutzmechanismen: Während des Verfahrens können bestimmte Schutzmechanismen in Anspruch genommen werden, wie etwa ein vorübergehender Schutz vor Zwangsvollstreckungsmaßnahmen (Moratorium).
- Restrukturierungsplan: Ein wesentlicher Bestandteil des Verfahrens ist die Erstellung eines Restrukturierungsplans, der die Maßnahmen zur Sanierung des Unternehmens detailliert darlegt und von den Gläubigern angenommen werden muss.
- Gerichtliche Unterstützung: Das Verfahren kann gerichtlich begleitet werden, insbesondere wenn es um die Bestätigung des Restrukturierungsplans oder um den Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen geht. Es handelt sich jedoch nicht um ein klassisches Insolvenzverfahren.
- Gläubigerbeteiligung: Die Gläubiger spielen eine zentrale Rolle im StaRUG-Verfahren. Ihre Zustimmung zu den vorgeschlagenen Restrukturierungsmaßnahmen ist in der Regel erforderlich.
- Flexibilität und Vertraulichkeit: Das StaRUG-Verfahren bietet Flexibilität bei der Gestaltung der Restrukturierungsmaßnahmen und kann weitgehend vertraulich durchgeführt werden, um den Geschäftsbetrieb des Unternehmens nicht zu gefährden.
Das StaRUG-Verfahren spielt aktuell eine entscheidende Rolle im Restrukturierungsprozess der VARTA AG und ist in aller Munde. Wir haben hier die relevanten Verbindungen und Gründe zusammengefasst, warum VARTA diesen Weg gewählt hat:
- Ziel der Vermeidung einer Insolvenz: VARTA nutzt das StaRUG-Verfahren, um eine Insolvenz abzuwenden und das Unternehmen nachhaltig zu sanieren. Das Hauptziel des StaRUG ist es, Unternehmen durch frühzeitige Restrukturierung vor der Insolvenz zu bewahren. Dies passt genau zu VARTA’s Absicht, die finanzielle Stabilität wiederherzustellen.
- Aktuelle finanzielle Lage der VARTA: Die Schuldensituation von VARTA macht es schwierig, notwendige Investitionen zu tätigen, was zu verpassten Umsatzchancen führt. Das StaRUG-Verfahren bietet einen Rahmen, um diese Schulden durch einen Restrukturierungsplan zu reduzieren und die finanzielle Stabilität wiederherzustellen.
- Schulden- und Kapitalschnitt: Ein wesentlicher Aspekt des StaRUG-Verfahrens ist die Möglichkeit, einen Schuldenschnitt durchzuführen. VARTA plant einen Schulden- und Kapitalschnitt, um ihre finanzielle Basis zu stärken. Durch das StaRUG können solche Maßnahmen mit Zustimmung der Gläubiger und gerichtlicher Bestätigung rechtssicher durchgeführt werden.
- Gläubigerbeteiligung und gerichtliche Bestätigung: Das StaRUG ermöglicht es, gezielt bestimmte Gläubigergruppen einzubeziehen und die Zustimmung durch bestimmte Mehrheiten zu erreichen. Dies erhöht die Chance, dass der Restrukturierungsplan akzeptiert wird. VARTA hat erklärt, dass die Gläubiger einem Schuldenschnitt nur unter bestimmten Bedingungen zustimmen werden, was durch das StaRUG-Verfahren erleichtert wird.
- Kapitalherabsetzung und Delisting: VARTA plant eine Kapitalherabsetzung auf null, was zum Ausscheiden der derzeitigen Aktionäre und zum Delisting der Aktien führt. Dies ist eine drastische, aber notwendige Maßnahme, um frisches Kapital für die Restrukturierung zu gewinnen. Das StaRUG-Verfahren bietet die rechtliche Grundlage und den Schutz, um solche tiefgreifenden Maßnahmen durchzuführen.
- Flexibilität und Effizienz des StaRUG-Verfahrens: VARTA betont die Flexibilität und Effizienz des StaRUG-Verfahrens. Die Verfügungshoheit bleibt beim Unternehmen, was VARTA erlaubt, gezielte und maßgeschneiderte Maßnahmen zur Sanierung zu ergreifen, ohne den gesamten Geschäftsbetrieb zu gefährden.
Das StaRUG-Verfahren der VARTA AG
Die Anwendung des StaRUG-Verfahrens durch die VARTA AG ist eine strategische Entscheidung, um die finanzielle Situation des Unternehmens zu stabilisieren und eine Insolvenz zu vermeiden. Durch die Möglichkeiten, die das StaRUG bietet – wie den Schulden- und Kapitalschnitt, die Einbindung der Gläubiger und die gerichtliche Bestätigung – kann VARTA eine umfassende Restrukturierung durchführen und die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft schaffen. Dies verdeutlicht, wie das StaRUG als präventives Instrument in der Unternehmenssanierung eingesetzt wird.
#dataroom #datenraum #datenräume #starug #varta #vartaag Zurück zur ÜbersichtDarum Datenraum dataroomX®:
- Deutscher Datenraum-Anbieter
- Deutscher Serverstandort
- Hochsichere Datenräume
- ISO-zertifiziertes Rechenzentrum
- DSGVO-konform
- BGH-konform
- Alle Preise Flattarife
- Zahlung per Rechnung
- Sofort nutzbar
- Kunden-Testsieger
- Notarielle Versiegelung
- Monatlich kündbar
- Einfache Bedienung
- Berufs-/Betriebshaftpflicht
- Mehrfach international ausgezeichnet:
– Beste virtuelle Datenraum-Software 2025
– Bestes Preis-Leistungsverhältnis virtueller Datenräume 2024
– Bester virtueller Datenraum-Anbieter 2023
– Bester Anbieter von Geheimhaltungslösungen 2023
Kontakt:
info@dataroomx.de
+49 651/84031-100
Kontaktformular
Preise:
- Datenräume ab 190 € monatl.
- Notar-Versiegelung: ab 320 €
(Alle Preise zzgl. 19% MwSt.)
Unser Autor:
Alexander F. Birkel (geboren 1983) verantwortet seit 2021 den Fachblog von dataroomX®, der Plattform für hochsichere Datenräume. Mit einem Doppelstudium der Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaften sowie einem Schwerpunkt im internationalen Wirtschaftsrecht und Finanzmanagement legte er den Grundstein für seine Karriere in der Welt der Unternehmensübernahmen.
Vor seinem Einstieg bei dataroomX® war Alexander zehn Jahre in der M&A- und Private-Equity-Branche tätig – zunächst als Analyst bei einer führenden Investmentboutique in Frankfurt, später als Deal Manager für ein internationales Beteiligungsunternehmen mit Fokus auf Mid-Cap-Transaktionen im deutschsprachigen Raum. Er begleitete dort zahlreiche Due-Diligence-Prozesse, Management-Buy-outs und strategische Beteiligungen.
Heute bringt Alexander seine Erfahrung aus der Praxis in die digitale Welt ein. Im dataroomX®-Blog analysiert er aktuelle Entwicklungen rund um digitale Due Diligence, regulatorische Anforderungen (z. B. NIS-2, DSGVO), Datenschutz, Legal Tech und sichere Cloud-Infrastrukturen. Seine Artikel zeichnen sich durch eine prägnante Sprache, hohe fachliche Tiefe und einen klaren Mehrwert für Entscheider aus.
Schwerpunktthemen:
M&A-Prozesse · Private Equity · Due Diligence · digitale Datenräume · Compliance · Datensicherheit · europäische IT-Souveränität